Mein Wahlkreis
Mit meinem Wahlkreis bin ich tief verwurzelt, lebe ich doch seit meiner Geburt hier.
In Mockau aufgewachsen, besuchte ich hier Kindergarten, Hort und Schule.Viele schöne Momente konnte ich hier erleben, sei es beim Sportverein, beim Karneval, oder beim rumtoben im Park. Hier lernte ich Schwimmen, kickte den ein oder anderen Ball.
Gemeinsam mit meiner Familie ist auch heute noch unser Lebensmittelpunkt hier, weshalb wir hier tagtäglich unserer Wege nachgehen. Meine Tochter geht in den Kindergarten, meine Söhne in die Kindergrippe. Bald wird meine Tochter hier eingeschult.
Wir kaufen hier ein, treffen hier unsere Freunde.
Hier ist unsere Heimat, hier wollen wir leben.
Ich möchte die Geschicke unserer Heimat mitgestalten, dafür setze ich mich ein.
Mockau
Erste Erwähnung und Entstehung |
Die Geschichte menschlicher Besiedlung lässt sich durch den Fund von Urnengräbern an den Ufern der Parthe bis auf 1000 bis 800 v. Chr. zurückverfolgen. Es gilt heute als gesichert, dass Mockau um etwa 1200 von Bauern im Zuge der Ostkolonisation als Straßendorf in den feuchten Partheauen errichtet wurde. Auf den besonderen Siedlungsgrund weist auch der Name des Stadtteils hin, der sich aus slawisch mokry für nass, feucht ableitet. Ein Zeugnis der Frühgeschichte des Dorfes ist die bis heute existierende Stephanuskirche, die im 12. Jahrhundert als Wehrkirche erbaut und mehrfach umgestaltet wurde. 1813 überquerten hier Teile der schlesischen Armee in der Völkerschlacht die Parthe. |
Geografische Lage |
Der Leipziger Stadtteil Mockau liegt im Norden der Stadt. Er wird im Osten und Süden von der Parthe begrenzt, die von vielen Kleingartenanlagen gesäumt ist und ihn zu einem relativ grünen Stadtteil machen. Ansonsten ist der Stadtteil ab den 1850er Jahren durch die einsetzenden Industrialisierung stark gewachsen. |
Industrialisierung |
Für die Entwicklung Mockaus spielte sein Rittergut eine bedeutende Rolle. Es gehörte zu den nur sieben Rittergütern im Leipziger Kreis, die durchgängig seit dem 17. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert hinein in bürgerlichem Besitz waren. 1839 kaufte es der Handelskauf-mann Friedrich Alexander Gontard, in dessen Familie es bis 1912 blieb, bis es die Stadt Leipzig erwarb und auf den zugehörigen Feldern den Flughafen Leipzig-Mockau errichtete. Bereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Mockau eine industrielle Entwicklung. 1852 entstand eine Zuckerfabrik, die aber nur bis 1862 Bestand hatte. Zwar nicht in Mockau, aber an seiner südlichen Grenze, entstand 1872 die Leipziger Wollkämmerei, die Mockau insofern be-einflusste, als die Rittergutsbesitzerin in Betriebsnähe Arbeiterwohnungen als Neu-Mockau bau-en ließ. 1886 eröffnete die Presshefe- und Kornspiritusfabrik Saxonia, die 1900 mit einer Leipziger Presshefefabrik zur Aktiengesellschaft Leipziger Presshefefabrik und Brennerei AG Union fusionierte, wobei im Mockauer Werk 150 Arbeiter beschäftigt waren. Der Betrieb bestand auch noch als VEB und wurde erst kurz nach der Wende geschlossen. Im Jahr 1913 eröffnete der Flughafen Leipzig-Mockau, an dem auch Luftschiffe anlegten. Bis 1972 war er Verkehrsflughafen und wurde 1991 endgültig geschlossen. Danach wurde das Ge-lände zur Ansiedlung von Industrie und Gewerbe genutzt. In der Geschichte spielte Mockau in mehreren Kriegen eine Rolle. |
Heutige Bedeutung |
Die Hauptgewerbefläche Mockaus ist das Gebiet des ehemaligen Flughafens im Norden des Stadtteils, wo sich nach der Schließung des Quelle-Versandzentrums in dessen Hallen und Gebäuden vor allem Logistikunternehmen ansiedelten. Das ist zuvörderst das Transport- und Lo-gistikunternehmen DB Schenker. Der Gebrauchtbuch- und Medien-Versandhändler Momox GmbH betreibt hier Europas größtes Lager für gebrauchte Bücher und Medienartikel auf mehr als 60.000 m² Lagerfläche mit über 900 Mitarbeitern. Die Firma Neumann&Müller GmbH & Co. KG vermittelt an ihrer Niederlassung Veranstaltungstechnik für digitale Veranstaltungen oder hybride Events. Eine weitere Konzentration aber etwas kleinerer Betriebe findet sich in Mockau-Süd zwischen Dortmunder, Mockauer und Friedrichshafener Straße. Hier sind unter anderem die Leipziger Kisten- und Leistenfabrik GmbH mit ihrem Holzhandel, die Stahl Center Leipzig GmbH, der Schrotthändler Metallhandel Jens Jacob GmbH und die Niederlassungen Leipzig von Harley-Davidson und Lamborghini angesiedelt. Die tägliche Versorgung der Bevölkerung besorgen Kaufhallen von Aldi und Rewe. Eine Beson-derheit ist das Mагазин Mockauer Allerlei, das russische und deutsche Spezialitäten anbietet. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
• Sportanlage Gontardweg: Am Gontardweg in Mockau-Süd befindet sich das Trainingsge-lände der Abteilung Frauenfußball von RB Leipzig sowie das Leistungszentrum Sachsen un-ter Leitung von RB Leipzig. • Sportplatzanlage An der Parthe: Diese Anlage in Mockau-Nord wird vom Fußballverein SV Lok Leipzig Nordost e. V. genutzt. • Kletterturm, Tauchaer Straße 14, in- und outdoor • Sommerbad Schönefeld: Obwohl der Name Anderes vermuten lässt, liegt das Bad in Mock-au-Süd hinter der Sportanlage Gontardweg mit Zugang von der Volbedingstraße. Sportvereinigung Leipzig 1910 e.V. – Abteilung Tennis: Die Anlage befindet sich am Gontardweg 2 • Im ehemaligen Wasserturm kann heute geklettert werden • Sportanlage Dortmunder Straße: Diese Anlage wird von den Leipzig Wallbreakers (Baseball) genutzt. |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Neustadt
Erste Erwähnung und Entstehung |
Der Neue Anbau vor Schönefeld wurde um 1870 planmäßig im südwestlichen (d. h. Leipzig am nächsten gelegenen) Teil des damaligen Rittergutsbezirks Schönefeld angelegt. Dies war eine Reaktion auf den Bevölkerungsboom der Stadt Leipzig infolge der Industriellen Revolution. |
Geografische Lage |
Das Gelände hatte zunächst einen annähernd quadratischen Grundriss, begrenzt von der Alleestraße (heute Schulze-Delitzsch-Straße) im Norden, dem Kirchweg (heute Hermann-Liebmann-Straße) im Osten, der damaligen Trasse der Leipzig-Dresdner Eisenbahn (heute Eisenbahnstraße) im Süden und der Hauptstraße (heute Neustädter Straße) im Westen. In der Mitte des Gebiets wurde ein Straßenkreuz aus der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hedwigstraße (benannt nach der Schönefelder Gutsbesitzerin Hedwig von Eberstein) und der west-östlichen Mariannenstraße (nach Hedwigs Mutter Marianne Freifrau von Eberstein) angelegt. Die so entstehende Nord- und Südhälfte des Geländes wurde nochmals durch je eine von West nach Ost verlaufende Parallelstraße halbiert. Am Nordende der Hedwigstraße wurde ein quadratischer Marktplatz (Neustädter Markt) angelegt. Die so entstandenen Karrees wurden anschließend parzelliert und mit drei- bis viergeschossigen Mietshäusern bebaut (Blockrandbebauung). Ab Ostern 1874 gab es in der Ludwigstraße eine provisorische Schule: Zwei Lehrer und ein Hilfslehrer unterrichteten 270 Kinder in drei Klassen.[2] Bereits 1875 hatte der „Neue Anbau“ rund 4300 Einwohner, deutlich mehr als die Muttergemeinde Schönefeld mit etwa 2900 Einwohnern. Der Schönefelder Gemeinderat beschloss im selben Jahr die Einrichtung eines eigenen Feuerwehrzugs für den Neuen Anbau, der mit einer Karrenspritze ausgerüstet wurde. Die Wohnverhältnisse waren beengt, die Sicherheitslage bedenklich. Einem Artikel im Leipziger Ta-geblatt von 1876 zufolge bezeichneten Leipziger Polizeiorgane den Neuen Anbau mit „der Verdacht“. Ab 1877 wurde in der damaligen Alleestraße ein eigenes Schulgebäude errichtet, das am Reformationstag 1878 eingeweiht wurde (heutige Wilhelm-Wander-Grundschule). Die Trasse der Leipzig-Dresdner Eisenbahn wurde 1879 verlegt und verläuft seitdem nördlich von Neustadt, anstelle der früheren Bahntrasse wurde die Eisenbahnstraße angelegt. Der „Neue Anbau“ wurde 1881 vom Rittergutsbezirk Schönefeld getrennt und bildete anschließend unter dem Namen Neustadt bei Leipzig eine selbstständige Landgemeinde in der Amtshauptmannschaft Leipzig. Ende 1882 wurde Neustadt durch die Neuschönefelder Straßenbahntrasse an das Netz der Leipziger Pferde-Eisenbahn angeschlossen. Im Jahr 1885 zählte die Gemeinde Neustadt bereits 7656 Einwohner. Am 1. Januar 1890 wurde sie – zeitgleich mit den benachbarten Gemeinden Neuschönefeld und Volkmarsdorf – in die Stadt Leipzig eingemeindet. Nachdem das seit 1845 westlich von Neustadt gelegene Sägewerk (Dampf-schneidemühle) Bäßler & Bomnitz 1889 abgerissen worden war, wurde die Wohnbebauung Anfang der 1890er Jahre auch dorthin – bis zur heutigen Rosa-Luxemburg-Straße – fortgesetzt. Bis 1900 wuchs die Einwohnerzahl auf 12.314. Von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieb Neustadt weitgehend verschont. Die Altbausubstanz verfiel jedoch während der DDR-Zeit, da nicht in ihre Instandhaltung investiert wurde. Der geringe Ausstattungsstandard (Wohnungen ohne Bad, zum Teil nur Außen-WC) galt als unattraktiv. Eine Wohngemeinschaft in der Mariannenstraße 46 (die „Marianne“) war Ende der 1980er-Jahre ein Treffpunkt der Leipziger Menschenrechts- und Umweltbewegung im Vorfeld der Friedlichen Revolution. Mit einer umfunktionierten Wäschemangel im Keller des Hauses vervielfältigten die Aktivisten 1988 Flugblätter mit Demonstrationseinladungen. |
Heutige Bedeutung |
Nach der Wende standen 1991 ca. 800 der rund 2300 Wohnungen in Neustadt leer. Mit der kommunalen Gliederung von 1992 ordnete die Stadtverwaltung Neustadt dem statistischen Orts-teil Neustadt-Neuschönefeld zu. Noch im selben Jahr erklärte die Ratsversammlung die gesamte Neustadt zum Sanierungsgebiet. Nach der Sanierung der meisten Wohnhäuser erfreut sich das Wohngebiet wieder zunehmender Beliebtheit, vor allem bei jungen Erwachsenen und Menschen mit Migrationshintergrund, und weist deutlich steigende Einwohnerzahlen auf. Das Gebiet an der Eisenbahnstraße gilt jedoch weiter als sozialer Brennpunkt und Kriminalitätsschwerpunkt. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Schönefeld
Erste Erwähnung und Entstehung |
Im Jahr 1270 wurde erstmals ein markgräfliches Dorf namens „Schonenvelt“ erwähnt. Der ursprüngliche Dorfanger befand sich zwischen der heutigen Robert-Blum-Straße und der Ossietzkystraße. Von 1307 bis zur Reformation gehörte es dem Augustiner-Chorherrenstift St. Thomas zu Leipzig. 1527 wurde die Dorfkirche nach einem Brand neu erbaut. Während der Völkerschlacht im Oktober 1813 wurde das Dorf völlig zerstört, doch bereits 1820 wurde der Neubau der noch heute genutzten klassizistischen Gedächtniskirche abgeschlossen. Dort heirateten 1840 Clara und Robert Schumann. Schönefeld gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig. Im Zuge des Baus der Bahnstrecke Leipzig–Dresden, die über das Gebiet des Rittergutsbezirks Schönefeld (zunächst entlang der heutigen Eisenbahnstraße) verlief, ließ sich der südlich der Trasse gelegene Teil in den 1830er-Jahren nur noch schwer bewirtschafteten. Die Gutsbesitzer Marianne und Franz Botho von Eberstein parzellierten daher das Areal und verkauften es an Immobilienentwickler, die dort ein Arbeiterwohngebiet errichten. Dieses hieß zunächst Colonie Eberstein und wurde 1845 als Neuschönefeld eine selbstständige Gemeinde. Hedwig von Eberstein erbte nach dem Tod ihrer Mutter 1849 das Rittergut. Sie ließ das während der Völkerschlacht zerstörte Schloss 1871–1876 wiederaufbauen. Im Süden des Rittergutsbezirks (nördlich von Neuschönefeld) entstand ab 1870 der Neue Anbau vor Schönefeld, ein weiteres dicht besiedeltes Arbeiterviertel, das 1881 als Neustadt bei Leipzig eine eigene Gemeinde wurde. |
Geografische Lage |
Schönefeld ist ein im Nordosten Leipzigs gelegener Stadtteil. Vor der Eingemeindung 1915 war es ein Dorf und Rittergut bzw. eine Landgemeinde. Nach der kommunalen Gebietsgliederung Leipzigs von 1992 bildet das Neubaugebiet Schönefeld-Ost mit einem kleinen Teil von Abtnaundorf einen eigenen Ortsteil, während die alte Ortslage zusammen mit dem größeren Teil Abtnaundorfs und weiteren Gebieten den Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf ergeben. |
Industrialisierung |
Im Zuge des explosionsartigen Wachstums der Leipziger Bevölkerung entwickelte sich auch Schönefeld selbst zunehmend vom Bauerndorf zu einem Arbeitervorort. Die Bevölkerungszahl stieg von 889 Einwohnern im Jahr 1834 auf 4344 (1890) und 14.879 (1910) – trotz der Ausgliederung von Neuschönefeld und Neustadt. Im Bereich der Dimpfelstraße entstanden bereits in den 1880er-Jahren viergeschossige Wohnhäuser in geschlossener Bauweise und Gründerzeitstil. Der Haltepunkt Schönefeld an der Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg wurde 1888 eingeweiht und in der Folgezeit zum Personenbahnhof ausgebaut. Seine Lage – mehr als 2 km östlich des Ortskerns – war jedoch für Schönefeld ungünstig, der Personenverkehr wurde 1942 wieder eingestellt, bauliche Reste finden sich in der nördlichen Elisabeth-Schumacher-Straße. Zudem erhielt Schönefeld 1896 Anschluss an das Leipziger Straßenbahnnetz. 1915 erfolgte schließlich die Eingemeindung Schönefelds nach Leipzig. In den Jahren 1974 bis 1976 wurde der Neubauwohnkomplex Schönefeld-Ost mit mehr als 4.000 Wohnungen errichtet (siehe Plattenbauten in Leipzig). Hier befindet sich auch die Jugendherberge Leipzig in einem modernisierten Plattenbau. Die 1990 gegründete Aktiengesellschaft VNG – Verbundnetz Gas hat ihren Sitz in Schönefeld. Der Ernst Klett Verlag hat eine Zweigniederlassung im Gewerbegebiet in der Braunstraße. |
Heutige Bedeutung |
Schönefeld ist auch Teil des umstrittenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK Leipzig 2030) ein Schwerpunktgebiet der integrierten Stadtteilentwicklung. Bereits 2012 wurde auf Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes 2020 (SEKo 2020) für den Einsatz des Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost ein Fördergebietskonzept beschlossen (Beschluss Nr. RBV-1134/12) und damit auch das Maßnahmekonzept für das Aufwertungsgebiet Schönefeld. 2016 wurde darauf aufbauend ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Schönefeld (STEK Schönefeld- siehe Download unten) erarbeitet und durch den Stadtrat beschlossen. Seit 2016 werden außerdem Fördermittel aus dem Programm ESF Nachhaltige soziale Stadtentwicklung 2014-2020 eingesetzt (Beschluss Nr. VI-DS-02423). Ob die sehr mäßige Förderung große Projekte wie das INSEK ermöglichen, ist mindesten strittig und muss beobachtet werden. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
Im Nordosten Schönefelds wurde von 1958 bis 1966 der Sportpark Nordost angelegt. Hier befindet sich die 1990 gegründete Sportschule „Egidius Braun“ des Sächsischen Fußball-Verbandes e.V. (SFV). Das acht Hektar große Sportschulgelände beherbergt die größte Kunstrasenhalle Deutschlands mit einer Größe von 90 m × 60 m, zwei Rasenplätze, einen Kunstrasenplatz mit Flutlicht sowie ein Hotel. Auf dem Gelände der Sportschule befindet sich auch das Steffi-Graf-Nachwuchszentrum des Sächsischen Tennis-Verbandes. |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Plaußig
Erste Erwähnung und Entstehung |
Die Siedlungsgeschichte der Plaußiger Flur reicht nahezu 5000 Jahre zurück. Archäologische Grabungen haben Hinweise auf eine Ansiedlung in der Jungsteinzeit (2400–1800 v. Chr.), eine Siedlung aus der bandkeramischen Kultur, Relikte aus der Jungbronzezeit (1000 v. Chr.) sowie ein slawisches Dorf (1000 n. Chr.) ergeben. Die erste urkundliche Erwähnung des Gassendorfes stammt aus dem Jahre 1275. Der Name der Siedlung geht auf das slawische pluskat („plätschern“) zurück, was wahrscheinlich einen Hinweis auf die nahe gelegene Parthe darstellt. 1339 wurde der Ort als Herrensitz des Caspar Plusk genannt und ging 1490 in den Besitz der Leipziger Patrizierfamilie Thümmel über. 1551 lebten in Plaußig ca. 170 Personen. Während der Völkerschlacht im Oktober 1813 wurde Plaußig, das nicht zum Hauptkampfgebiet gehörte, von französischen Truppen geplündert. |
Geografische Lage |
Plaußig ist etwa acht Kilometer in nordöstlicher Richtung vom Leipziger Stadtzentrum entfernt. Seine Nachbarn sind im Osten Taucha mit seinen Ortsteilen und weiter in Uhrzeigerrichtung die Leipziger Stadtteile Portitz, Thekla, Seehausen und Hohenheida. Südlich des Ortes verläuft die Parthe, die hier durch Wiesen und die Reste eines ursprünglich größeren Auwaldes fließt. Teile der Plaußiger Flur liegen im Landschaftsschutzgebiet Partheaue-Machern. Im Osten des ehemaligen Dorfes liegt der etwa einen Hektar große Dorfteich, der als Angelgewässer genutzt wird. Die Autobahn 14 im Südwesten ist an der Auffahrt Leipzig-Messegelände in drei Kilometer Entfernung zu erreichen. Über die Buslinie 83 ab Thekla ist Plaußig mit dem Leipziger ÖPNV-Netz verbunden. Der Ort selbst hat seinen dörflichen Charakter mit Drei- und Vierseithöfen bewahrt. Nach Westen schließt sich ein Siedlungsgebiet mit Eigenheimen an. Im Zentrum des ehemaligen Dorfes liegen das frühere Rittergut mit seinem auch Schloss genannten Herrenhaus und die barocke Dorfkirche St. Martin. |
Industrialisierung |
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Rittergut im Verlauf der Enteignung durch die Bodenreform nicht aufgeteilt, sondern in ein Volksgut umgewandelt. Die Ackerflächen wurden überwiegend zur Saatgutzucht genutzt. 1951 wurde es organisatorisch mit den Gütern Abtnaundorf und Graßdorf vereinigt. Ab 1973 gehörte es zur KAP Leipzig-Nord, die für die Bearbeitung einer Feldfläche von 4200 ha zuständig war. Die landwirtschaftliche Nutzung hält bis heute an und wird seit 1992 durch die Saat-Gut Plaußig Voges KG betrieben, obwohl durch die Anlage des Gewerbegebietes (ab 1993) und den Bau des BMW-Werkes (ab 2002) große landwirtschaftliche Nutzflächen verlorengingen. Am 1. Juli 1996 wurde Plaußig nach Leipzig eingemeindet und mit Portitz zum Ortsteil Plaußig-Portitz vereint. Ein gegen die Eingemeindung angestrengtes verwaltungsgerichtliches Verfahren blieb ohne Erfolg. |
Heutige Bedeutung |
Nördlich des Ortes nimmt das BMW-Werk Leipzig 226 ha der insgesamt 516 ha umfassenden Flur Plaußigs ein. Weitere 30 ha entfallen auf ein Gewerbegebiet, das sich nach Norden direkt an den Ort anschließt. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
Plaußig hat mit dem Sportverein 1899 e.V. eine Sportstätte, die vielfältige sportliche Betätigung ermöglicht |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Portitz
Erste Erwähnung und Entstehung |
Das Dorf Portitz wurde von westslawischen (sorbischen) Siedlern wahrscheinlich im 7. Jahrhundert angelegt. Während die Endung „-itz“ typisch für slawische Dörfer ist, könnte der Wortstamm „p[a/o]rt-“ Bezug auf die Parthe nehmen; die Erst-Erwähnung des Ortes als Borintizi wird aber gewöhnlich als „Dorf eines/r Borin(a)“ gedeutet. Die Ersterwähnung 974 durch Thietmar von Merseburg ist eine der ersten im Leipziger Raum. Nach dem Beginn der deutschen Ost-Expansion ließen sich vermutlich um das Jahr 1000 deutsche Siedler hier nieder. Es entstand ein 1350 erwähnter Herrensitz, aus dem aber nur für kurze Zeit ein Rittergut entstand. Die Graßdorfer Kirche besaß eine große Madonnenfigur aus dem 14. Jahrhundert, die eine rege Wallfahrertätigkeit begründete, aus deren Einnahmen nach der Reformation die Kirche 1602 erneuert werden konnte. Diese wurde 1865–1867 durch die heutige ersetzt, deren Turm allerdings 1969/1970 wegen Baufälligkeit eingekürzt werden musste. Landesherren von Portitz waren zunächst die Markgrafen von Meißen bzw. Landsberg und die Kurfürsten von Sachsen (1423–1485), dann die albertinischen Herzöge von Sachsen (1485–1547) und die Kurfürsten von Sachsen (1547–1806) sowie die Könige von Sachsen (1806–1890). |
Geografische Lage |
Portitz liegt etwa acht Kilometer vom Leipziger Stadtzentrum entfernt. Seine Nachbarn sind im Osten die Stadt Taucha und weiter im Uhrzeigersinn die Leipziger Stadtteile Paunsdorf, Thekla und Plaußig. Der alte Ortskern von Portitz befindet sich am südlichen („linken“) Ufer der Parthe zwischen dem Tauchaer Ortsteil Graßdorf im Osten und dem nunmehr zu Thekla gehörenden früheren Dorf Cleuden im Westen. Am gegenüberliegenden Ufer der Parthe befindet sich der alte Dorfkern von Plaußig. 1823 entstand an der Parthe eine Wassermühle, die bis 1904 in Betrieb war. |
Industrialisierung |
Ab 1935 wurden im nordöstlichen Teil der Portitzer Flur, im Portitzer Wäldchen, Industrieanlagen der Mitteldeutschen Motorenwerke (MMW) errichtet. Hier wurden von bis zu 10.000 Mitarbeitern (einschl. Zwangsarbeiter) Flugmotoren für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke hergestellt. Am 1. April 1939 erfolgte eine Umflurung des Geländes nach Taucha. Bombenangriffe beschädigten das Werk 1944 schwer. 1946 bis 1947 wurden die Werksanlagen demontiert und die Gebäude gesprengt. |
Heutige Bedeutung |
Im Winkel zwischen Tauchaer Straße und Autobahn wurde ab 1993 das Versorgungszentrum Portitz-Treff mit großflächigem Einzelhandel und einem Hotel errichtet. 1997 folgte östlich davon auf einer Fläche von 65 ha die Erschließung des neuen Wohngebietes Parkstadt 2000, das aber zum größten Teil noch unbebaut ist. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
Der SG Portitz bietet Sportangebote im Bereich Gymnastik. Portitz hat eine Sportplatzanlage am Seegeritzer Weg. |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Abtnaundorf
Erste Erwähnung und Entstehung |
Naundorf entstand um ein Gut, das im 13. Jahrhundert an das Peterskloster Merseburg kam und so – allerdings erst später – das „Abt“ im Namen erhielt. Das Kloster verpachtete das Gut mehrfach, das dann mitunter den Namen des Pächters annahm. Um 1540 wurde das zum Gut gehörige Vorwerk Heiterblick errichtet. Nach der Reformation wechselte das Gut häufig den Besitzer, ab 1696 gehörte es längere Zeit Johann Ernst Kregel von Sternbach. 1789 wurde es schließlich von Christian Gottlob Frege II (1747–1816) erworben, dem Sohn des Bankiers Christian Gottlob Frege (1715–1782), und blieb bis 1916 im Besitz der Familie. Bereits ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Teile des ausgedehnten Landschaftsparks zwischen Dorf und Parthe angelegt. In der Völkerschlacht bei Leipzig wurde Abtnaundorf bei den Kämpfen am 18. Oktober 1813 stark in Mitleidenschaft gezogen. |
Geografische Lage |
Abtnaundorf ist ein Leipziger Stadtteil im Nordosten der Stadt. Der größte Teil der Abtnaundorfer Flur bildet verwaltungsmäßig zusammen mit einem Teil von Schönefeld und weiteren Anteilen den Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf im Stadtbezirk Nordost. Abtnaundorf liegt etwa 4,5 Kilometer vom Stadtzentrum Leipzigs entfernt in der Flussaue der Parthe. Es wird umgrenzt von Schönefeld, Mockau und Thekla. |
Industrialisierung |
Die Erla Maschinenwerk G.m.b.H. war ein 1934 gegründeter Flugzeughersteller in Leipzig. Das im Stadtteil Heiterblick ansässige Unternehmen stellte für die Luftwaffe des Deutschen Reiches bis 1945 insgesamt rund ein Drittel von über 33.000 Jagdflugzeugen des Typs Messerschmitt Bf 109 her. Im Zweiten Weltkrieg war die Leipziger Firma hinsichtlich der gebauten Stückzahlen neben der Messerschmitt GmbH in Regensburg und den Wiener Neustädter Flugzeugwerken der größte Produzent des deutschen Standardjagdflugzeuges Bf 109. Als reine Rüstungsbetriebe wurden nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 durch die Sowjets alle Erla-Werke demontiert und die Firma im Leipziger Handelsregister Ende August 1949 gelöscht. |
Heutige Bedeutung |
1947 wurde das Rittergut zum Stadtgut, und das Schloss wurde zur Lehrerausbildung und als Krankenhaus genutzt. Von 1966 bis 1996 war hier die Kinderabteilung des Krankenhauses St. Georg. Seit 1998 wurde das Anwesen von einem privaten Investor in eine komfortable Wohnanlage entwickelt. Zwischenzeitlich wurde das Schloss von einem neuen Eigentümer erneut aufwändig saniert und ist für die Öffentlichkeit einschließlich Schlosspark nicht mehr zugänglich. Der von 1992 bis 1995 erschlossene Gewerbepark Nordost (u. a. VNG – Verbundnetz Gas, Ernst Klett Schulbuchverlag) liegt zum größten Teil auf der Flur des ehemaligen Rittergutes Abtnaundorf. 2021 erwarb die GRK-Gruppe das unter Denkmalschutz stehende Rittergut mit den dazugehörigen Reithallen und -wiesen. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
Der sich auf der Heiterblickstraße 17 befindende Reit- und Fahrverein „Herodot“ Leipzig e. V. führt jährlich Reit- und Springturniere durch. |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Seehausen
Erste Erwähnung und Entstehung |
Wahrscheinlich wurde Seehausen um 1150 durch deutsche Siedler gegründet. Anders als die slawischen Weiler entlang des Flüsschens Parthe wurde Seehausen auf einer gerodeten Fläche gegründet. Die erste Kirche entstand im 13. Jahrhundert. Sie wurde als romanische Chorturmkirche errichtet. 1359 wird das Dorf als Sehusen erstmals urkundlich erwähnt. In einem Schriftstück werden die Bauern des Dorfes vom Rat der Stadt Leipzig angewiesen, Wege in ihrem Dorf anzulegen. 1438 wird Conrad Bruser durch den Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen mit dem Kirchlehn Seehausen belehnt. Um das 15. Jahrhundert erneuerten die Seehausener ihre Kirche. Statt kleiner romanischer Fenster wurden hohe gotische eingesetzt. Die Kirche erhielt einen neuen Altar. 1539 wird im albertinischen Herzogtum Sachsen die Reformation eingeführt. Auch Seehausen wird evangelisch. Eine Urkunde belegt, dass 1551 im Dorf 22 „besessene Männer“, d. h. Bauern mit Grundbesitz, und 9 „Inwohner“ in Seehausen leben. 1560 wird das gesamte Pfarrgut mit allen Gebäuden, Äckern und Gärten für 150 Gulden an den Bauern Georg Dyme verkauft. Obwohl die Bürger schon 1580 das Fehlen einer Schule beklagten, kann ein erster Lehrer schriftlich erst für das Jahr 1620 belegt werden. 1631 während des Dreißigjährigen Krieges war Seehausen in der Schlacht bei Breitenfeld unmittelbar betroffen. Eine weitere Erneuerung der Kirche fand 1663 für 174 Taler statt. Doch bereits nach 1700 erfolgt eine weitere Erneuerung vornehmlich im inneren Teil der Kirche. In den Altar ist das Wappen des damaligen Gerichtsherrn eingearbeitet. Dieser war vermutlich der Stifter des Altars. 1764 leben in Seehausen 29 „besessene Männer“ und 9 „Häusler“ (Einwohner ohne Grundbesitz). 1788 stiftet ein Seehausener Einwohner der Kirche eine neue Orgel. 1791 ist ein schwarzes Jahr für Seehausen. Mehrere Güter brennen in diesem Jahr ab. Seehausen gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig. |
Geografische Lage |
Der Ortsteil umfasst die ehemaligen Ortschaften und jetzigen Leipziger Stadtteile Seehausen (mit dem Gelände der neuen Messe und dem Gewerbegebiet Sachsenpark), Göbschelwitz, Hohenheida, Gottscheina, und die Gemarkung Mark Neblitz, die sich in dieser Reihenfolge an Seehausen nach Nordosten anschließen. Seehausen grenzt im Norden an Zschölkau, Krostitz und Mutschlena, im Osten an Liemehna, Pönitz und Merkwitz, an Plaußig, Thekla und Mockau im Süden und im Westen an Wiederitzsch und Podelwitz. |
Heutige Bedeutung |
1992 wurden Göbschelwitz und Hohenheida mit Gottscheina eingemeindet. Seehausen kam im Jahr 1997 mit den eingemeindeten Orten zur Stadt Leipzig |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Thekla
Erste Erwähnung und Entstehung |
Thekla entstand im Jahre 1889 durch die Zusammenlegung der Dörfer Plösen, Cleuden und Neutzsch sowie der Kirche Hohen Thekla. Am 9. März 1889 entstand die 1.390 Einwohner zählende Gemeinde Thekla durch die Zusammenlegung von Plösen, Cleuden und Neutzsch. Der Ortsname orientierte sich dabei am Namen der Kirche. Plösen Plösen entstand durch die Ansiedlung von Bauern am rechten Ufer der Parthe. Eine erste urkundliche Erwähnung als Blegyn datiert von 1335. Im 14. Jahrhundert stand Plösen unter der Gutsherrschaft der Rittergutsbesitzer von Plaußig sowie des Ritters Johannes Porczik. 1506 veräußerte Heinrich von Plaußig seinen Anteil an die Familie Preußer, 1530 wurde Georg Schittel, Professor für Medizin an der Universität Leipzig, mit dem Anteil des Hans von Plaußig belehnt. Nach weiteren Eigentümerwechseln wurde Plösen 1734 an den Rat der Stadt Leipzig verkauft. Während des Dreißigjährigen Krieges brannten schwedische Truppen 1637 drei Bauerngüter ab; auch während der Völkerschlacht des Jahres 1813 hatte die Bevölkerung des Ortes unter den Plünderungen und Einquartierungen zu leiden. Cleuden Das östlich von Plösen gelegene Dorf Cleuden wurde als Gassendorf links der Parthe gegründet. Es war das kleinste, aber bedeutendste Parthedorf. Cleuden wurde 1325 erstmals als Cludene erwähnt, als fünf Güter des Orts in den Besitz des Thomasklosters übergingen. 1543 fielen die Güter im Zuge der Säkularisation in das Eigentum des Rats der Stadt Leipzig. Neutzsch Neutzsch, das im Südwesten von Plösen lag, wurde als Sackgassendorf am linken Ufer der Parthe gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung als Nysch stammt von 1335. Der Rat der Stadt Leipzig erwarb bis 1515 alle Güter des Dorfes. 1698 wurden vier der Güter bei einem Brand vollkommen zerstört. Durch die Bebauung der heutigen Tauchaer Straße entwickelte sich Neutzsch ab der Mitte des 18. Jahrhunderts am stärksten. Die Kirche Hohen Thekla wurde zwischen 900 und 1100 als romanische Saalkirche erbaut. Sie wurde auf einer Anhöhe zwischen Neutzsch und Cleuden errichtet, die früher Hohentichel, Hohentiegel oder Hohentechla genannt wurde (hieran erinnert noch heute die Hohentichelnstraße, die von Paunsdorf nach Heiterblick führt). Landläufig wird die Kirche – gemeinsam mit der Bergkirche Beucha und der Kirche Panitzsch wegen der Hochlage aller drei – als einer der „Drei Hohepriester“ im Leipziger Umland bezeichnet. Die bis zu 2 Meter dicken Mauern der Kirche bestehen aus großen Feldsteinen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem die Bausubstanz erhebliche Schäden erlitt, kam infolge eines Missverständnisses der Name St.-Thekla-Kirche auf. Dieser ist seit 1663 schriftlich belegt und hat sich lange Zeit gehalten. Während der Völkerschlacht nutzte der schwedische Kronprinz Bernadotte die Kirche als Beobachtungsstandort. An die Ereignisse des Jahres 1813 erinnern drei in den Kirchturmputz eingemauerte französische Kanonenkugeln. 1959 brannte die Kirche infolge von Brandstiftung bis auf die Umfassungsmauern nieder. Dabei wurde die gesamte Einrichtung, der Flügelaltar von 1510, die Kanzel von 1680, der alte Taufstein, die Orgel und die Glocken zerstört. |
Geografische Lage |
Thekla ist ein nordöstlicher Stadtteil von Leipzig. Er wird nach Süden und Südosten hin durch zwei Bahnlinien, im Osten und Nordosten durch die Autobahn A 14 begrenzt. Die Parthe fließt durch den Stadtteil. |
Industrialisierung |
Die Maschinenfabrik Curt Hiekel (kurz: Hiekel) ging u. a. aus der ca. 1907 gegründeten Firma „Deutsch-Amerikanische Film- & Air Brush Companie C.A.Hiekel“ hervor. Diese beschäftigte sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von speziellen Instrumenten für die graphische und photographische Branche. Ansässig war diese Firma in Leipzig zunächst in der Eisenbahnstr. 77, nach Umzug 1911 in der Eisenbahnstr. 131 und ab 1913 in der Schmidt-Rühl-Str. 36. 1919 zog die Familie Hiekel nach Thekla in die Villa Parthegrund (bis 1931: Hauptstraße 21; ab 1931: Bölckestr. 107; ab 1945: Tauchaer Str. 107). Ab 1921 war die Firma „Graphisches Fachgeschäft Curt Hiekel“ dort ansässig. Nach den Vergrößerungen der Firma durch das Kontorgebäude und durch die Fabrik war die Produktion größerer Produkte möglich. Ab 1924 wurden dort Motorräder der Marke „Hiekel“ produziert. Das Modell wurde über die Jahre nur geringfügig modifiziert und war schließlich nicht mehr konkurrenzfähig. In Preislisten wurde die „Hiekel“ letztmals 1933 geführt. Die Firma wurde 1937 verkauft. |
Heutige Bedeutung |
Die Halle in Leipzig-Thekla wurde nach 1938 wieder vermietet an „M & W Hörig Möbelfabrikation“ (Max und Walter Hörig) bis mindestens 1949[2] und ab Anfang der 1950er Jahre an die „Feilenhauerei Junge“. 1958 musste Familie Junge wegen fiktiver Steuerschulden des gut gehenden Betriebes die DDR fluchtartig verlassen und es entstand der „VEB(K) Werkzeugbau, Abteilung Feilenhauerei“. Ab 1965/66 war in der Fabrik der „VEB Fahrzeug- und Transportgerätebau“ ansässig. Hergestellt wurden neben Grundgestellen für Fahrradanhänger (Konsumgüterproduktion) hauptsächlich größere Schüttgutsilos und Braunkohlerutschen. Ab 1976 wurde der Betriebsteil an den „VEB Lagerausrüstungstechnik“ angegliedert. Zu den oben genannten Waren wurden dann später noch Gitterboxpaletten für westdeutsche Reifenfirmen gefertigt. Produziert wurde bis ca. 1990, seitdem liegt die Fabrik still. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
Schießsporthalle Kiebitzstraße |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Volkmarsdorf
Erste Erwähnung und Entstehung |
Volkmarsdorf wurde erstmals 1270 als Volcwartisdorff urkundlich erwähnt (d. h. ‚Volkwarts Dorf‘, später aber begünstigt durch die schwache Betonung in den geläufigeren Vornamen ‚Volkmar‘ gewandelt) und zwar als Eigentum des Bischofs von Merseburg. Der zunächst als Vorwerk bezeichnete Hof kam über die Familien Pflugk, Pudernaße und von Thümmel durch Eva Luise von Schlomach (1726–1813), die Frau von Carl Wilhelm von Kleist (1707–1766), die das nunmehrige Rittergut 1762 kaufte, in den Besitz der Familie von Kleist. Volkmarsdorf blieb bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ländlich. Es gehörte zu den sogenannten Kohlgartendörfern, den Dörfern östlich von Leipzig, die von großer Bedeutung für die Lebensmittelversorgung der Stadt waren. Zwar entstanden schon um 1700 außer den Häusern des Dorfes an der Rietzschke auch solche an der Wurzner Straße, die Volkmarsdorfer Straßenhäuser, die 1875 eine selbständige Landgemeinde und 1882 nach Neusellerhausen eingemeindet wurden, die großflächige Bebauung der Volkmarsdorfer Flur setzte aber im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein. |
Geografische Lage |
Volkmarsdorf liegt etwa 3 Kilometer östlich der Leipziger Stadtmitte. Der Ortsteil grenzt im Norden an Schönefeld, im Osten an Sellerhausen, im Süden an Anger-Crottendorf und im Westen an Neustadt-Neuschönefeld. Die westliche Grenze bilden die Hermann-Liebmann-Straße und die Wiebelstraße, die südliche die Bernhardstraße, die östliche der Bahndamm des Güterrings bis zur Torgauer Straße und die nördliche die Torgauer Straße bis zur Bahnstrecke Leipzig–Dresden und dann diese bis zur Hermann-Liebmann-Straße. Der etwa halb so große Bereich des Stadtteils Volkmarsdorf, also die ehemalige Volkmarsdorfer Flur, endet im Osten an der Wurzner, der Torgauer und der Bennigsenstraße, so dass der Torgauer Platz erst nach 1992 zu Volkmarsdorf kam. Im Südwesten reichte das alte Volkmarsdorf von der Wurzner Straße entlang des ehemaligen Laufs der Östlichen Rietzschke bis kurz vor die Reclamstraße und dann zurück durch den Stadtteilpark Rabet wieder bis zur Hermann-Liebmann-Straße in Höhe der Dornbergerstraße. Dieser letztere Teil war das Zentrum des früheren Dorfes; das Rittergut Volkmarsdorf befand sich am Schnittpunkt der heutigen Bergstraße mit der Hermann-Liebmann-Straße. Dieses Gebiet erinnert noch an den früheren Dorfanger, an dessen nördlicher Seite der Eingang zum Rittergut lag. |
Industrialisierung |
Volkmarsdorf lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig. Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Leipzig I und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig. 1862 ließ der Gutsherr Graf Bogislaw Adolph Heinrich Kleist vom Loß (1824–1869) große Teile der Volkmarsdorfer Flur als Bauland erschließen. Die Bebauung erfolgte zunächst zögerlich und beschleunigte sich nach 1879 unter anderem deshalb, da die 1837 eröffnete und die Volkmarsdorfer Flur durchschneidende Bahnstrecke Leipzig–Dresden nach Norden verlegt wurde und die Eisenbahnstraße als Magistrale entwickelt werden konnte. Einige der neuen Straßen erhielten Namen nach Personen aus der von Kleist’schen Familie, die Bogislawstraße nach Bogislaw Adolph Heinrich Kleist vom Loß, die Konradstraße nach dem letzten Besitzer von Volkmarsdorf Conrad Ewald Graf von Kleist und nach seinen Töchtern die Idastraße und die Natalienstraße. Volkmarsdorf entwickelte sich in dieser Zeit zu einem dicht besiedelten Arbeitervorort. Die Bevölkerungszahl stieg von ca. 900 Einwohnern im Jahr 1825 auf 12.696 im Jahr 1885. Die zum Rittergut gehörenden Gebäude und das 1700 errichtete Herrenhaus („Schloss Volkmarsdorf“) wurden 1880/1881 abgerissen sowie in den Folgejahren die letzten Besitzungen der Familie von Kleist in Volkmarsdorf verkauft. |
Heutige Bedeutung |
Volkmarsdorf ist größtenteils Wohn- oder Mischgebiet. Ausnahmen sind die Bürobauten am Torgauer Platz (früher VEB „Mikrosa“), der Bereich der ehemaligen Langbein-Pfanhauser Werke (später Galvanotechnik Leipzig), wo sich bis 2019 das Leipziger Stadtarchiv befand, und das Gewerbegebiet an der Schulze-Delitzsch-Straße. Als Arbeiterwohnviertel in der Gründerzeit errichtet, besteht es zumeist aus sanierten Altbau-Mietshäusern. Nur um den Volkmarsdorfer Markt mit der Lukaskirche findet man großflächig Plattenbauten, die im Gegensatz zu anderen Neubaugebieten dieser Art dem alten Straßenraster angepasst sind. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia
Wiederitzsch
Erste Erwähnung und Entstehung |
Der Name Wiederitzsch soll auf den slawischen Personennamen Vidoraź zurückgehen, versehen mit einem besitzanzeigenden Suffix deutet dies auf eine altsorbische Besiedlung hin. Groß- und Kleinwiederitzsch gehörten bis 1815 zum hochstift-merseburgischen Amt Schkeuditz, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurde der Westteil des Amts Schkeuditz im Jahr 1815 an Preußen abgetreten. Groß- und Kleinwiederitzsch verblieben mit dem Ostteil beim Königreich Sachsen und wurden dem Kreisamt Leipzig angegliedert. Ab 1856 gehörten die Orte zum Gerichtsamt Leipzig II und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig. Die Gemeinde Wiederitzsch entstand am 1. Januar 1904 durch Zusammenschluss der beiden bisher selbstständigen Landgemeinden Großwiederitzsch und Kleinwiederitzsch. Bei der Kreisreform in der DDR wurde Wiederitzsch im Jahr 1952 dem Kreis Leipzig-Land im Bezirk Leipzig zugeteilt, der 1994 zum Landkreis Leipziger Land kam. Am 1. Januar 1999 wurde Wiederitzsch in die Stadt Leipzig eingemeindet. Seitdem bildet der Ort einen zum Stadtbezirk Nord gehörigen Leipziger Ortsteil mit einem Ortschaftsrat. |
Geografische Lage |
Wiederitzsch liegt ruhig im Grünen an breiten Landstraßen, die zwischen Feldern und Wiesen die Landschaft im Norden von Leipzig be- und erfahrbar machen. Die Gemeinde Wiederitzsch entstand am 1. Januar 1904 durch Zusammenschluss der beiden bisher selbstständigen Landgemeinden Großwiederitzsch und Kleinwiederitzsch. |
Industrialisierung |
Wiederitzsch liegt an den Bahnstrecken Leipzig–Gröbers–Halle/Erfurt, Magdeburg–Trebnitz–Dessau–Leipzig und Magdeburg–Köthen–Halle (Saale)–Leipzig. 2005 wurde der Personennahverkehr auf der am 1. Mai 1906 eröffneten Strecke Leipzig–Wiederitzsch–Halle (Saale) (Teil des Leipziger Güterrings) eingestellt. Seitdem verkehrt eine S-Bahn-Linie zwischen Halle und Leipzig über die Bahnstrecke Leipzig-Wahren–Leipzig Hbf. Die Strecke über Wiederitzsch wird nur noch durch Güterzüge und Umleiterfernzüge sowie bei Bauarbeiten benutzt. Das Bahnhofsgebäude des an dieser Strecke gelegenen Bahnhofs Wiederitzsch dient nur noch betrieblichen Zwecken. Der am 1. Januar 1908 eröffnete Bahnhof Neuwiederitzsch wurde nach Totalerneuerung und Verschiebung der Bahnsteige um 500 Meter, zwecks besserer Straßenbahnanbindung, in Bahnhof Leipzig Messe umbenannt. Am Bahnhof Messe halten die Linien S2 (Dessau–Leipzig-Stötteritz), S5 (Halle–Zwickau), S5X (Halle–Zwickau) und S6 (Leipzig Messe–Geithain) der S-Bahn Mitteldeutschland jeweils im 30-Minuten-Takt sowie stündlich der RE Leipzig–Magdeburg. Zu großen Publikumsmessen halten am Messebahnhof auch die ICE und IC Hamburg–Berlin–München. |
Heutige Bedeutung |
In Wiederitzsch befand sich bis März 2007 eines von acht Bundeswehrkrankenhäusern. Es war für den Wehrbezirk Ost zuständig und wurde geschlossen. An seine Stelle trat das Fachsanitätszentrum Leipzig mit Sitz in der General-Olbricht-Kaserne und zu Teilen im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus. Nach dem Verkauf wollte der Erwerber das ehemalige Bundeswehrkrankenhaus zusammen mit dem ehemaligen Amberger Bundeswehrkrankenhaus zu einer Fachklinik entwickeln. Diese Pläne scheiterten. Erst 2017, mit Verkauf des Objektes aus der Insolvenz, kommt wieder Leben in das Objekt. Seit 2018 ist einer der neuen Mieter der ZOLL mit seinem Bildungszentrum in Leipzig (Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung). Wiederitzsch hat außerdem noch eine Außenstelle des Veterinärinstitutes Sachsen und eine Grund- und Oberschule, außerdem vier Kindergärten und eine Stadtteilbibliothek sowie ein Gemeindeamt. |
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten |
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Quellen der Texte: Leipzig.de, Wikipedia